
58. Konzertsaison 24|25

WEN-SINN YANG & FRIENDS
GRINGOLTS QUARTET
& WEN-SINN YANG
Ilya Gringolts, Violine
Anahit Kurtikyan, Violine
Silvia Simionescu, Viola
Claudius Herrmann, Violoncello
Wen-Sinn Yang, Violoncello
KONZERTPROGRAMM
Luigi Boccherini, Streichquintett E-Dur op. 11 Nr. 5
Franz Schubert, Streichquartett G-Dur op. 161 D 887
Sonntag, 18. Mai 2025
17 Uhr
Landenberghaus Greifensee
CHF 35
Festivalpass (3 Konzerte) CHF 100
Bis 16 Jahre: CHF 10
Studierende/Lernende mit Ausweis: CHF 15
KulturLegi: 70 % Rabatt an Konzertkasse
F3


GRINGOLTS QUARTET
Ilya Gringolts, Violine
Anahit Kurtikyan, Violine
Silvia Simionescu, Viola
Claudius Herrmann, Violoncello
Eine leidenschaftliche, engagierte Darbietung, die 360 Grad der Ausdruckstechnik zu nutzen scheint. Dieses sehr einheitlich spielende, 'bronzefarbene' Ensemble bietet eine Fülle von Charakterisierungen. Ein tiefgründiger, handfester, oft fast rauer Ton, wird durch Momente intensiver Süsse sowie grosser Zartheit und Feinheit ausgeglichen. Einige der sanftesten Passagen sind nicht nur wunderbar ausgewogen und transparent, sondern auch von einer Innigkeit, die einem den Atem rauben kann. BBC Music Magazine, Jessica Duchen, 9. Juli 2024 (zur CD mit Streichquintetten von Brahms)
Ein lebendiger, intensiver Dialog der Epochen – das ist ein Grundanliegen Ilya Gringolts‘, einem der herausragenden Geiger seiner Generation und Primarius des Gringolts Quartet. Das 2008 gegründete Streichquartett steht für einen leuchtenden, zur Einheit verschmolzenen, gleichzeitig extrem ausdifferenzierten Ensembleklang: glühend, dicht, warm glänzend wie Bronze und Gold, mit maximal expressiver Wirkung, dann wieder quecksilbrig beweglich und dynamisch, transparent und bis ins kleinste Detail durchhörbar. Die Interpretationen des Quartetts sind von einer grossen musikalischen Reife und einer beeindruckenden technischen Überlegenheit gekennzeichnet, die aber nie vordergründig ist, sondern immer im Dienst der Musik steht.
Das international besetzte Ensemble - Ilya Gringolts hat russische Wurzeln, die Geigerin Anahit Kurtikyan stammt aus Armenien, die Bratschistin Silvia Simionescu aus Rumänien und Cellist Claudius Herrmann aus Deutschland – mit Sitz in Zürich hat sich einen Namen in den bedeutenden Konzertsälen und auf den grossen internationalen Festivals gemacht. Die vier Musiker:innen waren schon vor der Quartett-Gründung durch viele kammermusikalische Begegnungen freundschaftlich verbunden und haben in verschiedenen Formationen zusammen musiziert; Claudius Herrmann und Anahit Kurtikyan spielten zusammen im renommierten Amati Quartett Zürich.
In den vergangenen Spielzeiten war das Quartett unter anderem bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, dem Edinburgh Festival, dem Verbier Festival und dem Gstaad Menuhin Festival zu Gast; ausserdem tritt es regelmässig in namhaften Konzertsälen wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Elbphilharmonie Hamburg, der Wigmore Hall London, der Philharmonie Luxembourg, dem Stockholm Konserthuset, dem Festspielhaus Baden-Baden, der Sankt Petersburger Philharmonie, am L'Auditori Barcelona, bei der Sociedad Filarmónica de Bilbao, bei Lugano Musica und bei der Società dei Concerti in Mailand auf.
Musikalische Partnerschaften pflegt das Quartett mit renommierten Künstler:innen wie Jörg Widmann, Andreas Ottensamer, Malin Hatelius, James Boyd, Christian Poltéra, Katia Skanavi oder Alexander Lonquich. Die musikalische Begegnung mit dem amerikanischen Pianisten Leon Fleisher (1928 - 2022) hat das Quartett nachhaltig bereichert. Genauso wichtig wie das klassische Repertoire ist den vier Musiker:innen die Aufführung zeitgenössischer Musik, darunter Werke von Heinz Holliger, Valentyn Silvestrov, György Kurtág, Marc-André Dalbavie, Jörg Widmann oder Lotta Wennäkoski.
Mit seinen exquisiten CD-Aufnahmen hat das Gringolts Quartet zunächst mit Werken von Schumann und Brahms auf sich aufmerksam gemacht. Den Reigen an Auszeichnungen eröffnete 2012 der ECHO Klassik für eine Ersteinspielung der Quintette von Walter Braunfels gemeinsam mit dem Cellisten David Geringas. Die Aufnahme der Quintette von Glasunow und Tanejew mit dem Cellisten Christian Poltéra erhielt 2016 den Diapason d’Or. Die 2017 gemeinsam mit Meta4 bei BIS veröffentlichte CD mit Oktetten von Mendelssohn und Enescu wurde mit dem Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Das Gringolts Quartet steht auch für eine herausragende Schönberg Expertise: 2017 erschien bei BIS eine von der Presse als „Referenzaufnahme“ gepriesene Einspielung der Streichquartette Nr. 2 und 4. Das 2022 veröffentlichte zweite Volume mit Schönbergs Quartetten Nr. 1 und 3 wurde mit einem Diapason d’Or ausgezeichnet.
Alle Mitglieder des Gringolts Quartetts spielen auf seltenen italienischen Instrumenten: Ilya Gringolts spielt eine Stradivari „ex-Prové“, Cremona 1719, Anahit Kurtikyan eine Camillo Camilli Violine, Mantua 1733, Silvia Simionescu eine Jacobus Januarius Bratsche, Cremona 1660 und Claudius Herrmann ein Maggini Cello, Brescia 1600. Auf diesem Instrument spielte übrigens einst Prinz Golizyn, ein grosser Bewunderer Beethovens, als Erster die von ihm in Auftrag gegebenen letzten Streichquartette des Komponisten.